Warum?
Mehr als 75 Millionen Europäer*innen treffen sich höchstens einmal im Monat mit Familie oder Freund:innen und etwa 30 Millionen Menschen fühlen sich regelmäßig einsam. In den letzten zwei Jahren wurde die gefühlte Einsamkeit durch die Covid-19-Pandemie noch verstärkt. Vor allem ältere Menschen konnten monatelang keinen Kontakt zu Freund*innen oder Verwandten haben. Außerdem führen ein schlechterer Gesundheitszustand, schwierige wirtschaftliche Bedingungen und das Alleinleben zu höheren Einsamkeitsraten.
Was?
Mit dem Projekt „Kultur auf Rezept“ wird mittels non-formaler Lern- und Bildungsangebote für Erwachsene in kulturelle Aktivitäten eingeführt. Dabei wird kein herkömmliches medizinisches Rezept ausgestellt, sondern ein individuelles „Kultur-Rezept“. Damit werden kostenlose, maßgeschneiderte Bildungsangebote und Kurse vermittelt, die auf vorhandenen Fähigkeiten, Interessen und Stärken aufbauen und diese weiter ausbauen. Dadurch wird auch das Gefühl der Zugehörigkeit und der Verbundenheit mit den anderen Teilnehmenden der „Kultur auf Rezept“-Kurse gestärkt. Auf diese Weise trägt das Projekt zu einer besseren Gesundheit und mehr Wohlbefinden bei.
Der Fokus liegt also nicht auf Krankheit, sondern auf der Gesundheitsförderung durch neue, positive Erfahrungen.
Wer?
Über die nächsten beiden Jahre wird das Projekt-Konsortium „Kultur auf Rezept“ Angebote in Irland, Portugal, Rumänien, Belgien, Deutschland und den Niederlanden entwickeln und modellhaft erproben. Koordiniert wird das Projekt von ISIS Institut für Soziale Infrastruktur und besteht weiterhin aus dem Gesundheitsamt Frankfurt am Main, SHINE 2Europe (Portugal), AFEdemy (Niederlande), der Dublin City University (Irland), GEAC (Rumänien) und der European Association for the Education of Adults (Belgien).
Für wen?
Außerdem werden wir Kontakte zu Fachleuten aus dem Gesundheits- und Sozialwesen herstellen, um einen reibungslosen Austausch zwischen Organisationen zu ermöglichen, die mit den Zielgruppen vertraut sind. Wir werden auch mit politischen Entscheidungsträger*innen und Gemeindemitgliedern in Kontakt treten.
Ergebnisse
Ein Kompendium „Gesundheitsförderung durch kulturelle Lernerfahrungen – Fakten, Zahlen und gute Praxisbeispiele“.
Ausstellung von „Kultur-Rezepten“ für kostenlose Bildungsangebote, die auf die kulturellen Interessen und die Entwicklung der Fähigkeiten der Teilnehmenden ausgerichtet sind.
Ein Schulungspaket, mit welchem Kurse mit einer Dauer von bis zu 6 Monaten durchgeführt werden können. Dieses wird von den Teilnehmenden und Kursleitungen getestet und evaluiert.
Eine E-Learning-Plattform mit einer Online-Bibliothek, Werkzeugen zur Vorbereitung und nachhaltigen Durchführung von Lernangeboten und einem Forum zum Erfahrungsaustausch.
Ein praktischer Leitfaden mit Empfehlungen für Entscheidungsträger*innen in Kommunen, Gemeinden und Verbänden.
Diese Ergebnisse werden im Laufe der Projektlaufzeit erarbeitet. Die Projekt-Webseite wird kontinuierlich aktualisiert.