Aktivitäten in Deutschland

Lernen Sie die Kultur auf Rezept-Kursleiter*innen kennen!
Malkurs mit Kunsttherapeut Andreas Hett
Einer der beiden Kurse im Rahmen des COPE-Projekts war ein Malkurs, der von dem Kunsttherapeuten Andreas Hett geleitet wurde. Er fand vom 2. März 2023 bis zum 4. Mai 2023 statt, mit 10 Sitzungen à 2,5 Stunden. Zehn Personen wurden für den Malkurs ausgewählt. Der Kurs fand in einem großen, hellen Raum in einem Gebäude des Gesundheitsamtes Frankfurt statt.
 
Die erste Sitzung beinhaltete ein Besuch des Kunstmuseums “Schirn Kunsthalle”, um sich inspirieren zu lassen, etwas über Kunst zu lernen und sich über die eigene Sichtweise der Kunst auszutauschen. Die Teilnehmer:innen hatten die Möglichkeit, Fotos von “Lieblingsstücken” zu machen, die zu einem späteren Zeitpunkt im Kurs bearbeitet werden konnten. Anschließend ging die Gruppe zum Kursort und es gab Zeit, sich gegenseitig kennenzulernen und die Wünsche der Teilnehmer:innen zu besprechen.
 
Der Kurs endete mit einer Präsentation der Kunstwerke aller Teilnehmer:innen im Rahmen einer kleinen Ausstellung. Jede/r erhielt eine Urkunde für ihre/seine Leistungen. Außerdem gab es Zeit für Reflexion und Feedback mit dem Kursleiter. Die Gruppe feierte mit einem Essensbuffet.
 
Von der 2. bis zur 9. Sitzung arbeiteten die Teilnehmer:innen in der Gruppe an ihren einzelnen Kunstwerken. Der Kursleiter beriet und leitete sie auf eine einfühlsame und unterstützende Weise. Es ging nicht um Perfektion, sondern darum, Ideen und Gedanken in einer kreativen und unterhaltsamen Umgebung umzusetzen. Regelmäßige Pausen mit Kaffee und Tee, in denen sich die Teilnehmer:innen immer besser kennenlernen konnten, waren ebenfalls sehr wichtig.
Theaterkurs mit dem Offenbacher Theater Ensemble „t-raum“
Der Theaterkurs fand vom 15. März 2023 bis zum 7. Juni 2023 statt, mit 10 Sitzungen à 2 Stunden. 7 Personen wurden für den Theaterkurs ausgewählt. Der Kurs fand in einem großen Raum in einem Gebäude des Gesundheitsamtes Frankfurt statt. Durchgeführt wurde er von dem Theater Ensemble “t-raum” mit Sitz in Offenbach, geleitet von Sarah C. Baumann und Frank Geisler.
 
2 der 10 Sitzungen fanden in einem Theater statt. Die Gruppe besuchte zwei professionelle komödiantische Theaterstücke und diskutierte sie anschließend. In den anderen Sitzungen wurden die Teilnehmer:innen in die Grundlagen der Theaterarbeit eingeführt. Außerdem wurden einfache alltagstaugliche Bewegungs-, Lockerungs- und Entspannungsübungen geübt, die auch als Ausgangspunkt für die Bühnenarbeit dienen.
 
Außerdem übten und spielten die Teilnehmer:innen mit Atem-, Stimm- und Sprechtechniken und weiteren Ausdrucksmitteln, wie Gestik, Mimik, Spannung sowie den kreativen Umgang mit Raum und Requisiten. Darüber hinaus erforschten und gestalteten sie andere Charaktere, interpretierten Texte (Balladen, Gedichte, Dramen) und lernten dramaturgische Formen kennen. Es war immer Zeit für Gespräche unter den Teilnehmer:innen.
 
In der letzten Sitzung stellten die Teilnehmer:innen verschiedene Theaterszenen vor und präsentierten sie vor einem kleinen Publikum von etwa 20 Personen. Anschließend führten die Kursleiter eine Feedbackrunde mit den Teilnehmer:innen durch. Dann wurden die Abschlusszertifikate ausgehändigt und die Gruppe feierte mit einem Essensbuffet.
Am 16. August 2023 fand der Online-Workshop „Mehr als nur Unterhaltung – wie kulturelle Bildung im Alter bereichert“ der BAGSO, Deutschlands Dachverband der Seniorenorganisationen und damit wichtige Interessenvertretung älterer Mitbürger*innen, statt. Hierbei wurden verschiedene Projektansätze im Kontext verbesserter Lebensqualität durch Kulturelle Teilhabe, wie auch der von „Kultur auf Rezept“, einem breiten Fachpublikum vorgestellt. Dabei wurde seitens der Teilnehmenden am Vortrag vor allem der neuartige Prescribing-Ansatz als Projektidee in Deutschland als etwas sehr Sinnvolles und Erstrebenswertes eingeschätzt.
 
Testimonials von Teilnehmer:innen
„Wir waren nach anfänglichen Schwierigkeiten (Fenster auf – Fenster zu / Licht an – Licht aus / Unterhaltung zu laut / Handy klingelt / wer sitzt wo?) nach der dritten Stunde eine Gemeinschaft geworden und es hat nie wieder etwas gestört. Inzwischen sind drei Teilnehmerinnen und ich befreundet, gehen nach Kursbeginn essen und treffen uns auch zu anderen Aktivitäten. Für mich selbst kann ich sagen, wegen der Schmerzen wollte ich Termine auch schon mal ausfallen lassen, gehe mit schlechter Laune zum Kurs und nach 10 Minuten geht es mir wieder gut. Alles ist vergessen! Letzten Donnerstag am Kurstag habe ich sogar bis morgens durchgeschlafen, was schon lange nicht mehr möglich war.“
 
„Das Projekt Kultur auf Rezept bedeutet für mich: Erhalt sozialer Kompetenzen! Das Medium Malerei aus mir heraus zu gehen, mich schöpferisch, kreativ zu betätigen, sozialer Austausch mit den anderen Teilnehmer*innen, Ausbruch aus der sozialen Isolation. Die Gruppe gibt mit Halt und Sicherheit.“
 
„Bevor ich an diesem Malkurs teilnahm, litt ich zusätzlich zu meinen chronischen Schmerzen an Erschöpfung, Müdigkeit, Konditionsmangel, Lustlosigkeit, Resignation, Antriebslosigkeit, Isolation …kurz gesagt mein Motor war aus. Ich will nicht sagen das dieser Kurs bei mir ein Wunder bewirkt hat und nun ich voller Kraft durch das Leben fahren kann. Nein aber durch die Begegnung mit Menschen die mehr oder minder vielleicht mit gleiche bzw. ähnliche Problemen und Ängste zu kämpfen haben, (…) hat in mir ein kleines Licht der Zuversicht, Mut und Hoffnung angezündet.“